HS Biberach

Das Institut für Gebäude- und Energiesysteme der Hochschule Biberach führt im Projekt experimentelle Untersuchungen und Simulationsstudien für das Zusammenwirken von thermischen und elektrischen Erzeugern und Verbrauchern durch.

Dabei wird der Fokus insbesondere auf kältetechnische Anlagen inkl. thermischer Speicher für ausgewählte Anwendungsfelder aus dem gewerblichen und industriellen Bereich gelegt. Die Untersuchungen nutzen vorhandenes Datenmaterial der Fallstudie Bosch – Schwieberdingen als realen Industriestandort mit ca. 45 Gebäuden und einer zentralen Heiz- und Kälteversorgung. Aus den Ergebnissen werden Algorithmen und Funktionen zur dezentralen Betriebsführung und –steuerung unter Berücksichtigung übergeordneter Eingangsgrößen (Lastprofile, Lastprognosen, Wetterprofile, Wetterprognosen, übergeordnetes Energiemanagement, variable Tarife usw.) abgeleitet.

Ausgehend von dem Methodenkasten von „advanced process control“ Methoden soll als Resultat der Analysephase eine Methode (z.B. MPC, FC, adaptive Regler) vertieft werden. Für die Untersuchungen werden ergänzend die am Institut vorhandenen Labore Smart Grid und Kältetechnik für experimentelle Untersuchungen genutzt und die informationstechnische Kopplung von gebäudetechnischen Anlagen (z.B. Modbus) zu energietechnischen Anlagen und dem elektrischem Netzmanagement nach Industriestandards wie z.B. IEC 61850 untersucht. Als Ergebnis soll exemplarisch und prototypisch am Beispiel von Kälte- und Klimaanlagen inkl. Speicher gezeigt werden, dass und wie gebäudetechnische Energiesysteme ausgehend vom bisher üblichen lokalen Energiemanagement im Gebäude in ein übergeordnetes Energiemanagement einer Quartier-Umgebung oder einer Stadt eingebunden werden können und welche Anforderungen hieraus an zukünftige Automatisierungskonzepte unter besonderer Berücksichtigung eines netzdienlichen Betriebs von gebäudetechnischen Anlagen gestellt werden.