Tag der Forschung - Projekte öffnen ihre Türen

Ein- und Ausblicke aus der aktuellen Forschung

Vor nunmehr fast drei Jahren startete der Forschungsverbund „ENsource - Urbane Energiesysteme und Ressourceneffizienz“.  Daher fand die vorläufige Abschlusskonferenz im Rahmen des  7. Tags der Forschung an der Hochschule für Technik Stuttgart am 2. Juli 2018 statt. 

Die Veranstaltung stand ganz unter dem Motto „Projekte öffnen ihre Türen“ der EFRE-Informationsaktion, und ermöglichte allen Interessierten einen Einblick in die aktuellsten Forschungsergebnisse des Verbundes.

Herr Prof. Rainer Franke, Rektor der HFT-Stuttgart, nannte ENsource ein herausragendes Projekt, da in diesem Verbund die Spitzenforschung von acht Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (Hochschule Aalen, Biberach, Heilbronn, Mannheim, Pforzheim, Reutlingen, Rottenburg und der HFT Stuttgart) mit zwei Universitäten (Universität Stuttgart und KIT Karlsruhe) und dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung Baden-Württemberg (ZSW) gebündelt wird.

Andreas Hofer, Intendant der IBA 2027, hielt den Eröffnungsvortrag und fokussierte sich auf die dramatische Veränderung von Gebäuden und der großen Herausforderung, die einzelnen Systeme sinnvoll miteinander zu verbinden. Er schloss seinen Vortrag mit dem Slogan „Stadt als Organismus – IBA 2027“ und übergab das Wort an Prof. Dr. habil Ursula Eicker. Sie warf die zentrale Frage auf, ob ein Nullenergiestandard überhaupt möglich sei und wie die Möglichkeiten von 3D-Tools in Simulationen für den effizienten Wärmeausbau genutzt werden können. 

Des weiteren sprachen Dominik Bestenlehner von der Universität Stuttgart, Prof. Dr. Martina Hofmann von der Hochschule Aalen und Werner Steiner von der Robert Bosch GmbH, sowie Prof. Dr. Martin Becker von der Hochschule Biberach.

„Die Zukunft wird nicht ganz so gemütlich“

In der anschließenden Podiumsdiskussion wurden Themen wie die Rolle einzelner Energieträger und zukünftige Projekte auch in Kombination mit dem Masterplan 2050 für Stuttgart diskutiert.

Die Prognose von Andreas Hofer für die Entwicklungen bis zum Jahr 2050 skizzierte er als „nicht ganz so gemütlich“. Es handle sich hier um einen kontinuierlichen Veränderungsprozess, der Ergebnisse liefern könnte, die wir uns so momentan noch gar nicht wirklich vorstellen könnten.

Prof. Dr. habil Ursula Eicker lenkte den Blick auf die Bedeutsamkeit von Umsetzungsprojekten in Hochschulen, um verlässliche Energie- und Effizienzwerte zu erhalten und diese als Grundlage für künftige Projekte zu nutzen.

Gerhard Stryi-Hipp vom Fraunhofer ISE Freiburg drängte darauf, dass jetzt konkrete Beispiele mit allen Schwierigkeiten geschaffen werden müssten um die zukünftigen Durchbrüche gut vorzubereiten. Gerade hier sei die richtige Mischung der Systeme und deren Zusammenspiel ein wichtiger Faktor. Dr. Jürgen Görres vom Amt für Umweltschutz Stuttgart warnte davor, klimaneutrale Quartiere bauen zu wollen ohne genau zu wissen, was tatsächlich gebraucht würde. Er vertrat die Meinung, dass Fehlerquoten in der Berechnung nur sehr geringe Toleranzen aufweisen dürften, da die Umsetzung "jetzt nicht mehr danebengehen dürfte".

Die Mittagszeit wurde für zahlreiche Diskussionen zu den verschiedenen Themen der Forschung genutzt.
Eine Posterausstellung informierte über die einzelnen Arbeitspakte und Fallstudien.

Am Nachmittag gab es zahlreiche weitere Fachvorträge im Themenbereich Smart City, neue Technologien und Geschäftsmodelle sowie Simulationstools und Optimierung.

 

Text: Christine Kraus und Annette Kunz-Engesser, HFT-Stuttgart

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